Tauchen wir nun die die Welt der Tiere ein. Hierbei spielt es vorerst keine Rolle, welches Tier wird uns dabei vorstellen. In der Interaktion mit Tieren können Kinder nämlich unglaublich viel Lernen auf sämtlichen Ebenen.
Psychologische und emotionale Vorteile Tiergestützter Arbeit
Gesunde und gut sozialisierte Tiere haben die Fähigkeit, eine positive und beruhigende Atmosphäre zu schaffen. Sie fördern das Wohlbefinden und können Stress reduzieren. Und ich denke, diesen Effekt kennen Sie auch. Der große, gemütliche Hund, den nichts aus der Ruhe bringt und alleine durch seine Anwesenheit beruhigend wirkt. Dazu mussten sie ihn nicht einmal streicheln. Der Kontakt mit Tieren stimuliert die Freisetzung von Endorphinen und Oxytocin, auch bekannt als "Kuschelhormon", was zu einer Steigerung der Stimmung und des allgemeinen Wohlbefindens führt. Das wiederum hat einen direkten Einfluss auf die Lernfähigkeit und - motivation. Durch den Einsatz von Tieren können Ängste und Unsicherheiten abgebaut werden, was zu einem positiven Lernumfeld führt. Und dieses Lernen beschränkt sich nicht nur auf das schulische Lernen. Auch in der tiergestützten Psychotherapie können diese Effekte hilfreich sein und zur persönlichen Weiterentwicklung des Kindes und Erwachsenen führen.
Soziale Kompetenzen
Der Umgang mit Tieren bietet eine einzigartige Möglichkeit, soziale Kompetenzen zu entwickeln und zu stärken. Ein schönes Beispiel: Ein Kind mit Autismus-Spektrum Störung, das ich eine Zeit lang begleiten durfte, hat immer wieder laut geschrien. Im Kontakt mit Hühnern, bemerkte er- unmittelbar und unverschönt die Reaktion der Hühner: Sie liefen weg. Im Hühnerstall angekommen konnte das Kind beinahe wie von selbst, seinen Tick kontrollieren. Durch die Interaktion mit Tieren können Menschen lernen, Empathie, Verantwortung, Teamarbeit und Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln. Besonders bei Kindern und Jugendlichen kann der Umgang mit Tieren das Selbstbewusstsein und die soziale Integration verbessern. (Vgl. Juius, 2014, S.70-81)
Kognitive Entwicklung durch tiergestützte Pädagogik
Tiergestützte Pädagogik kann auch positive Auswirkungen auf die kognitive Entwicklung haben. Tiere können als motivierende und interessante Lernpartner dienen und das Interesse an verschiedenen Themen wecken. Sie können als Ankerpunkte für den Wissenserwerb fungieren und das Lernen erleichtern. Durch die Beobachtung, Pflege und das Training von Tieren können Menschen ihre kognitiven Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Konzentration und Problemlösung verbessern. Ganz klassisch ist der Lesepartner: Kinder lesen einem Hund regelmäßig Geschichten vor. Der Hund korrigiert die Kinder beim Lesen nicht. Ein wunderschönes Beispiel dafür, dass Tiere auch im pädagogischen Setting mitarbeiten können.
Therapeutische Anwendungen
Neben dem Einsatz in Bildungseinrichtungen kann tiergestützte Pädagogik auch in therapeutischen Kontexten erfolgreich eingesetzt werden. Tiere können Menschen mit körperlichen, geistigen oder emotionalen Herausforderungen helfen, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und ihre Lebensqualität zu verbessern. Der Entschleunigungsspaziergang mit Ziegen in der Natur, die Arbeit mit dem Pferd im Roundpen oder der Hund, der sich gutmütig einer leidenden Person ohne großartig Fragen zu stellen zuwendet, sind ebenfalls wunderschöne Beispiele für den Einsatz von Tieren in der Psychotherapie. (Vgl. Juius, 2014, S.70-81)
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